Auf ins Wunderland

lass dich verzaubern - rosa Luftballons steigen in den blauen Himmel

Ich gehe durch eine wattigweiche Welt. Rosa Wolken formen über mir Herzen und Sterne und Tierfiguren, die mir vergnügt zuzwinkern. Ein Regenbogen spannt in schillerndsten Farben seinen schützenden Bogen über mich. All die Menschen, die mir begegnen, wenden sich mir erfreut zu. Wir reißen uns die Masken von den Gesichtern, unsere Antlitze strahlen im Sonnenschein um die Wette. Der warme Wind liebkost unsere Körper, bis sie engelsgleich zu leuchten beginnen. Wir fassen uns an den Händen, unsere Beine tanzen, unsere Kehlen singen, jede unserer Zelle ist voll Übermut.

Frau steht im Regen - auf ins WunderlandAus den Wolken ergießt sich ein warmer Nieselregen. Er wäscht alle unsere Wunden ab, badet uns in heilsamer Essenz, bis wir uns aus unseren Körpern schälen, wie neugeboren unsere glatte Haut bestaunen, nach unseren kleinen und großen Wehwehchen zu suchen beginnen und uns, als wir kein einziges mehr finden können und bemerken, dass von all unseren Verletzungen nicht eine Narbe zurückgeblieben ist, lachend in die Arme fallen.

Unser Atem fließt frei durch unsere gestählten Leiber. Da ist kein Knoten im Hals, der ihm den Weg versperrt, kein Druck auf der Brust, der ihn aufzuhalten mag auf seiner Reise, unseren ganzen Körper zu energetisieren. Die Verspannungen in den Menschennacken lösen sich in Wohlgefallen auf, die schweren Rucksäcke gleiten von den hängenden Schultern und verwandeln sich in Luftballons, sie steigen wie bunte Konfetti in die Lüfte. Unsere Rücken sind elastisch wie Gummibänder und dennoch geht eine Kraft von ihnen aus, die uns Bäume ausreißen lässt. Unsere Köpfe werden frei, die kräftige Windböe, die übers Land streicht, erfrischt unseren Geist und lässt kreative Ideen aus ihm hervorsprudeln, die allen Lebewesen den Himmel auf Erden bereitet.

Ein starker Baum wächst in uns und unserem WunderlandWir spüren etwas in uns heranwachsen, das alle Angst, alle Wut, alle Verbitterung, all unsere Ohnmacht, all unsere Trauer und unsere Sorgen durchbricht. Es hat einen monströsen Stamm und sein Geäst ist so dicht, dass keine Finsternis es je durchdringen mag. Ast um Ast, Ranke um Ranke erfüllt unsere Gliedmaßen, schlingt sich von unseren Zehenspitzen bis hinauf in unsere Haarwurzeln, bis wir beginnen, vor Begeisterung zu springen, weil wir zum Bersten voll sind von jenem Etwas, das wie ein Knallkörper unsere Haut prickeln lässt und wir nicht länger daran halten können, alle mit unserem Glücksgefühl anzustecken, uns eine Leichtigkeit erfasst, die uns Flügel verleiht, nur noch schöne, dankbare und liebevolle Worte mit unseren Mündern formt und dessen Blätter uns verschwörerisch zuraunen: Lass dich immer wieder, auch allen Widrigkeiten zum Trotz, verzaubern und küsse jenes Hochgefühl in dir wach, das dich vor Freude überschäumen lässt.

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1 Kommentar

  1. Liebe Gabi,
    es ist gut, sich von Zeit zu Zeit in solch himmlischen Gefühlen zu sonnen, sie geben uns Kraft, wenn wir durch dunkle Täler schreiten müssen. Sie wirken tatsächlich in uns. Danke für deine Bilder!
    Georg

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