Ich werde ihn zeigen, meinen Schmerz

Das Blatt hat ein Loch - ich zeige meinen Schmerz

Mein Nacken ist verspannt, mein rechter Arm hat sich im Kabel der Nachttischlampe verheddert. Ich winde mich aus der von mir unbewusst im Schlaf gewählten, unbehaglichen Position, bette mein Gesicht wieder auf den zerknautschten Polster. Es liegt eine bleierne Starrheit auf mir, die mir zwar nichts Gutes verheißt, aber vertraut geworden ist. Schwere, Kummer, Traurigkeit sind meine Gäste, ich begrüße sie freundlich, ertrage es geduldig, mein nächtliches Aufwachpersonal, umspüle es mit einem Schluck lauwarmen Wasser, decke es sorgsam zu, wie ein Kind, dessen Träume ich nicht zerstören will. Ich habe gelernt, mit ihm zu leben, denn bei Tageslicht hat es die Güte, sich zurückzuziehen in unbekannte Territorien, um mir in der Dunkelheit verlässlich wieder die Aufwartung zu machen.

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